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ledig sei, sobald ein Mann sich fände, der sie zur Ehe begehrte.

Der Henker hob die Kurfürstin, die in Ohnmacht dahingesunken war, auf seine Arme und trug sie, ohne seiner Last inne zu werden, durch das Volk, das ihm Spalier bildete, zurück auf den Schinderkarren, setzte sich selbst darauf, ergriff die Zügel, schnalzte mit der Zunge und fuhr mit ihr nach Trebbin.


Bracke kehrte nach Trebbin zurück.

Er kam des Abends an und ging in eine üble Kneipe der Vorstadt.

Dort saß er mit dem Henker, dem Mörder und dem Abdecker wortlos beim Wein und würfelte; da öffnete sich die Tür, und herein trat, in einer Kleidung aus grober Leinwand: die Kurfürstin.

Sie trat auf Bracke zu, die Tränen stürzten ihr über die Wangen:

„Bracke, ich habe Euch lieb wie zuvor. Aber jener“ – und sie wies auf den Henker – „hat mich vom Schafott errettet. Warum wart nicht

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_205.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)