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„Wie widerlich meine Hände sich krampfen! An Mord gewöhnt! Könnt ich die Sonne erdolchen!“
Der Baum sprach:
„Lästre das Licht nicht! Sonst erschlägt dich mein Wipfel!“
Bracke sah empor:
„Du redest – Baum?“
Der Baum rauschte:
„Im Winde –“
„Deine Kinder sterben… im Winde… Blatt auf Blatt fällt zur Erde… es ist Herbst…“
„Mein Totes… stirbt. Aber ich stehe. Was Wurzeln hat, bleibt im Winter…“
Bracke winselte:
„Vielleicht… bin ich wurzellos. Sturm knickt mich. Oder ich erfriere…“
„Du bist kein Baum – nur ein Mensch – Gedanke kann dich retten.“
„Ich bin ein Mörder –“
„Ich hörte es, als du unter mir schliefst. Schon als du atmetest, wußte ich: ein Mörder.“
„So wißt ihr mehr von uns, als wir glauben.“
Empfohlene Zitierweise:
Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_201.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_201.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)