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Es kommt zu einem erbitterten Handgemenge, bei dem ihm eine Ohrmuschel halb abgehauen wird. Er ist entzückt.

Er beschenkt den Slawen, der ihn so zugerichtet, mit hundert Gulden und ernennt ihn zum Offizier seiner Leibgarde.

Im Triumph zieht er an der Spitze seiner siegreichen Truppen in Berlin ein.

Der Rat geht ihm bis ans hallische Tor entgegen.

Kinder und Damen der Gesellschaft streuen weiße Nelken, seine Lieblingsblume.

Man spritzt wohlriechende Düfte über die einziehenden Krieger.

Von schnell errichteter Tribüne sehen die vornehmen Frauen dem Treiben zu.

Der Kurfürst reitet bis an die Hofloge und hebt das Schwert.

Er trägt keinen Helm. Nur eine Binde um die Stirn zum Zeichen seiner Verwundung.

Die Kurfürstin blickt starr auf die in der Sonne funkelnde Schwertspitze.


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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_178.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)