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Bracke saß am Fluß und angelte.

Es war ein trüber, regnerischer Tag, der dem Fischfang günstig ist. Aber trotzdem wollte kein Fisch anbeißen.

Endlich fühlte er seine Angel schwer werden.

Er zog und zog mit allen Leibeskräften.

Welch prächtiger Hecht! dachte Bracke.

Ein letzter Ruck.

Da zog er an seiner Angel einen eisernen, über und über verrosteten Landsknechtshelm auf den Rasen.

Bracke erblaßte.

Es gibt Krieg! –

In einem Garten sah Bracke, wie ein Gärtner beim Umgraben eine Maulwurfsgrille aus Versehen mit einem Spaten spaltete. Und wie nunmehr die vordere Hälfte in unverminderter Freßgier ihre eigene Hinterhälfte auffraß. Und erst dann krepierte.

„So ist es, wenn zwei Völker Krieg führen“, sprach Bracke zu dem Gärtner. „Sie sind im wesentlichen und eigentlichen ein Volk – das

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_175.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)