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„Weißt du nicht, meine Freundin, wohin Bracke gegangen ist? Er blieb solange von Hause fort.“

„Ich weiß es nicht, Frau,“ sprach die Magd, „aber wenn er mir begegnet, will ich ihn sogleich Euch senden…“


Ein geckiger Franzose namens D’aujourd’hui, der am Hofe des Kurfürsten eine Hofmeisterstelle versah, war wegen seines hochfahrenden Wesens allgemein unbeliebt. Zu jedem, der es hören wollte und auch zu denen, die es nicht hören wollten, führte er Rede dergestalt, daß die Franzosen nur die rechte Kultur und Grazie hätten, und daß die deutschen insgesamt Schweine seien, die von nichts etwas verstünden als von ihrem eigenen Mist.

Dieser Franzose verdroß Bracke sehr, und er beschloß, ihm eine Lehre zu geben.

Als der Franzose einst vom deutschen Bier im bernauischen Keller zuviel probiert, es gegen elf Uhr abends geworden war und er wieder

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_133.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)