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„Und in drei Tagen werden wir ihn auf den Kirchhof tragen“, sprach die Stute.

„Der Weg ist steil“, sagte der Hengst.

„Und der Sarg ist schwer“, sprach die Stute.

Darauf schwiegen die Tiere.

Bracke erschrak im Innersten.

Er trat am nächsten Tag vor Eustachius von Schlieben und sprach:

„Herr, in der Silvesternacht reden die Tiere.“

„Nun – und was haben sie dir offenbart?“ lächelte Eustachius von Schlieben.

„Herr – wenn Euch Euer Leben lieb ist – bleibt von heute drei Tage im Haus, in Eurer Kammer, rührt Euch nicht vom Fleck – so wird Euch nichts geschehen.“

Der Hauptmann, dem der ernste Ton in der Sprache Brackes nicht entging, fuhr aus dem Sessel auf:

„Was ist?“

Bracke sprach:

„Ich kann es euch nicht sagen. Ich täusche mich vielleicht. Ja: hoffentlich. Ich habe ein feines

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_095.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)