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Das, dachte er, ist nun das Glück. Das ist Berlin, die Stadt der Buden und Karusselle, der funkelnden Herren und rauschenden Damen!

„Mein kleiner Freund,“ sagte der Medikus, der täglich an sein Krankenlager kam, „nur nicht den Kopf verlieren. Eine kleine Lungenentzündung ist noch nicht das schlimmste im Leben. Bedenke Er, wenn sein Hirn entzündet wäre und Wahnsinn und Verbrechen gebäre! Er hat einen klugen und klaren Kopf, und wenn Ihm auch der Besuch in Berlin verregnet, vereitert und vereitelt ist, bedenke Er, daß Er einmal etwas darstellen muß im Leben, und daß Er einmal etwas Exzellentes prästieren soll. Darauf muß sein Trachten gehen, aber nicht auf einen Sonnentag, einen Sonntag mehr oder weniger.“

Ohne viel mehr als nasse Straßen und mißmutige Menschen gesehen und den gleichförmigen Tropfenfall des Regens gehört zu haben, kehrte Bracke mit seiner Mutter nach Trebbin zurück. –

Eines Tages entdeckte ihn seine Mutter auf dem Schutt- und Abfallhaufen hinter dem Hause bei der

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_045.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)