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Markgraf auch solche Händel durchaus nicht für Empfangsfeierlichkeiten erachten konnte, so hat Herr Rantzau, obzwar sehr unwirsch, die Segel streichen müssen. Ist also mit seinem Haufen im vollen Galopp davon gesprengt, der Kürze wegen quer durch die Alster geritten („dabei der Herr in seinem Unmuthe schier verdrunken wäre“) und wohldurchnässet im Schlosse zu Wandsbeck, so ihm gehörig, angekommen. Herr Rodenborg aber hat mit den Seinigen den Markgrafen geruhig in die Stadt geleitet.

Dieser tapfere Rathmann ist 1590 verstorben. Sein Geschlecht hat noch lange in Hamburg geblüht, ist wohlangesehen gewesen und hat in der Perti-Kirche eine eigene Kapelle besessen. Der Name, später Hochdeutsch Rothenburg geschrieben, erlosch 1742, aber neuerlich hat ihn der auswärts lebende Nachkomme einer weiblichen Linie, bei Erhebung in den Adelstand, seinem Familien-Namen beigefügt.


83. Vom Pastor Werner und allerlei Irrlehren.
(1589 und später.)

Anno 1581 is Magister Joachimus Werner, de tovör in St. Johannis-School de twede Classe ass Subrector bedeenet, Dom-Pastor worden und darna 1585 ass Pastor to St. Peter karen, averst na veer Jahren ut der Stadt verwieset. Und de Orsake is düsse: Anno 1589, den 17. Julius, is de hoge Thoorn to St. Nicolai in der Nacht dorch en grausam Dunnerwedder angesteket und in fief Stünn’ herdahl brennt, wat averst sünst keenen Schaden dahn hätt, obglyk de Wind van allen Syden geweyet, dat ydt sick leet ansehn, ass schull de heele Stadt in Füür ünnergahn, welkes averst de groote allmächtige Godd in Gnaden afwendt hätt. Derohalven

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_244.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)