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die mußten aufpassen helfen, daß kein Mangel an irgend Einigem war.

Zum Fünften passirte in demselben Jahre, auch im October, als kaum die Herrschaften abgereiset waren, viel Brandstiftung. Eine Rotte boshaftiger Strolche unterfing sich, die schönen Gartenhäuser vor der Stadt in Feuer aufgehen zu lassen, um dabei zu rauben. Vom 16. bis 19. October brannten sie Johann Ritzenberg’s, Hans von Holten’s, Hinrich von Düllmen’s und Beckendorp’s Gartenhäuser ab. Darnach noch Peter von Spreckelsen’s Wohnung und Kornspeicher. Alle diese schönen Lustgärten lagen vor dem Dammthore, am heutigen Jungfernstiege, der damals „der Damm“ hieß.

Erst im December kam man den Mordbrennern auf die Spur, und griff zuerst einen Jungen, Paul Bornemann, der gestand Alles, wie man ihn mittelst scharfer Frage peinlich vernahm. Hans Dammann, der Anstifter, gab sich darauf selbst an, als auf ihn gefahndet wurde, und vermeinte, sich weiß zu brennen; zum Brennen kam’s auch mit ihm, aber roth, denn er wurde mit dem Jungen am 20. Januar 1558 auf dem Melkberge (Andere schreiben: auf dem Meßberge) mit Ketten an den Pfahl gebunden und zu Tode „geschmöket.“ Jürgen Vogt, einer der Spießgesellen, entlief, wurde aber in Lübeck gegriffen und allda gleichermaaßen gerichtet.


80. Pestgeschrei und Schloßbrand.
(1564.)

Da kurz vor Weihnachten 1564 zu Gottorp die Hochzeit des Fürsten Adolf sollte gefeiert werden mit des Landgrafen Philipp zu Hessen Tochter Christina, so kam die fürstliche Braut nebst ihren zwei Brüdern und Gefolge, 300 Pferde

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_238.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)