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Glockengeläute in die befreite Stadt einzogen, da war der Bremer Freude und Jubel groß, und ihre Dankbarkeit gegen die Hansen, sonderlich die Hamburger, die mit Schiffen und Kriegsvolk so treu zu ihnen gestanden, solle in Ewigkeit nicht enden, so sagten sie.

Der Mansfelder, der Oldenburger, Cord Penningk und alle Obersten, Hauptleute und Officierer wurden von dem Rathsherrn und Camerarius Thiele, von wegen des Raths und gemeiner Stadt Bremen, auf dem Schütting am Markte gar prächtig bewirthet, und im Rathskeller zum Valett Jeder mit einem Ehrentrunke köstlichen Rheinweines regaliret.

Darnach zogen die Hamburger über Ottersberg und Rothenburg wieder nach ihrer Stadt, und die 7 Kriegsschiffe segelten auch wieder von Bremen ab und kamen zurück. Worauf das Kriegsvolk meistentheils abgedanket und mit ehrlichem Zehrgelde entlassen wurde. Herr Cord Penningk aber blieb Oberster der Stadt-Besatzung, und im Jahre 1549 hat er dem Könige von England Hülfsvölker zugeführt. Im Jahre 1554 fühlte der alte Rittersmann sein letztes Stündlein nahen, und rüstete sich dazu mit frommer geistlicher Wappnung, machte auch sein Testament, und schenkte darin der Stadt Hamburg zum Bau der neuen Festungswerke am Steinthore zwanzig Englotten oder große Goldmünzen. Darnach am 5. Februar 1555 ist er sanft und selig gestorben und in St. Jacobi-Kirche begraben, allwo ein schönes Epitaphium von seinen Thaten Rühmliches erzählt.


78. Von einigen Ungeheuern in der Elbe.
(1549–1659.)

Die alten Chronisten erzählen uns von vielen wunderbaren Ungeheuern, welche in der Elbe bei Hamburg vorgekommen

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_233.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)