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III. Des Königs Ankunft.

Der Tag der Ankunft des Königs war der 1. Mai, Mittewochs vor dem Sonntage Misericordias Domini. Da machten sich auf, den Majestäten entgegen zu reiten, sie an der Grenze zu empfangen und herein zu geleiten: die Bürgermeister Albert Westede und Johann Rodenborg, und mit ihnen 14 der angesehensten Bürger: Claus Rodenborg, Tilo Rigel, Hinrich von Holte, Jochim Twestreng, Hermann von Hutlem, Hans Wichtenbeck, Jochim Schuldorp, Jost Rover, Jochim Meiger, Johann Luchtenmaker und Andere mehr; allesammt in prächtigen Rüstungen und Harnischen, und hinter ihnen her ritten noch im besten Waffenschmuck wohl 60 Reitendiener und Reisige von den Söldlingen der Stadt.

Als der König auf die Grenze gekommen ist, haben die Bürgermeister ihn mit einer sehr wohl gesetzten Anrede schön willkommen geheißen, worauf er gar freundlich geantwortet, und den Zug fortgesetzt hat. Und gegen 4 Uhr Nachmittags ist der hochgeborene und durchlauchtige König Christianus in großer Herrlichkeit und Pomperei durchs Dammthor in die Stadt gezogen. Sein Gefolge war über 400 Pferde stark, und war meist in Blumengelb gekleidet, die vom Adel aber, so darunter, halb in Blumengelb, halb in Sammet, eine Falte so, die andre so. Voran ritten 12 Trompeter und ein Paukenschläger, sodann ritt der Königin Bruder, der junge Fürst Franz von Lauenburg, und ein Theil der Ritter und Junker, dann kam königliche Majestät selbst; und ihm zur Seite ritt die Königin, und beide grüßten leutselig rechts und links gegen die vielen tausend Zuschauer, die sie mit Jubel willkommen hießen. Dicht hinter dem Könige ritt sein erster Geheimer Rath und Marschall, Herr Johann Rantzau, zwischen den beiden Bürgermeistern von Hamburg, dann folgten wieder Herren vom Adel und die 14 vornehmen Hamburger Bürger;

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_208.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)