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der Beherbergung, der Bewirthung, auch in Betreff der anzustellenden Festivitäten in Ordnung. Und da der Rath noch von Ao. 1525 sich entsann, daß königliche Majestät ein „sonderbarer Liebhaber derer Turniere“ sei, so traf er auch hierfür die nöthigen Anstalten und ließ den Hopfenmarkt mit Schranken gehörig herrichten. Und die Marschleute aus Billwärder wurden befehligt, die Pflastersteine aufzubrechen und die aus den Geestdörfern mußten den Platz mit Sand befahren, das war am 29. April; und am 30. April war die Rennbahn fertig.

Und am 30. April war E. E. Rath auch fertig mit seinem Entschlusse, wie der kitzliche Punkt zu behandeln sei, und zwar in der Weise, daß man dem Könige als Herzog von Holstein für sich und seine unmündigen Brüder Adolf, Johann und Friedrich zwar eine schirmherrliche, aber keine erbunterthänige Huldigung darbringen wolle. Und selbigen Tages forderte der Rath 20 gute Bürger aus jedem der vier Kirchspiele aufs Rathhaus, denen legte er seine Beschlüsse vor. Und die Bürger, die eigentlich von gar keiner Huldigung wissen mochten, sahen doch die Person des guten Königs und den Drang der Umstände an, und waren damit friedlich. Und auf freundliches Begehren des Raths gelobten sie ferner, daß sie an dem Tage des Actes in ihren besten Kleidern aufs Rathhaus kommen wollten, um das Werk vollbringen zu helfen.

So weit waren denn die Vorbereitungen getroffen, als der Einzug nahe bevorstand. Unsre Gesandten waren längst von Braunschweig zurück, und der König schon in Lauenburg, bei Herzog Magnus, seinem Schwiegervater, woselbst er seine Gemahlin Frau Dorothea und seine Schwester Fräulein Elisabeth vorfand, mit welchen er dann die weitere Reise antrat.

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_207.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)