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zwei Tage seither am Lande heimgesucht und ihn gebeten, fein Acht zu geben, wenn etwa die Hamburger kämen, um zu gewahren, wie kurz und gut er mit ihnen umspringen werde. Da der Graf nunmehr Kniphoff’s Niederlage ersahe, rief er überlaut, „daß dich der Teufel hole! keine zwei Tage konntest du dich halten, der du dich doch zuvor berühmtest, du wolltest in zwei Stunden, kurz und gut, mit den Hamburgern fertig werden!“

Andern Tages wehte ein großer Sturm aus Nordwesten. Die Hamburger konnten weder an ihre Heimfahrt denken, noch konnten sie an’s Land fahren, die Todten allda zu begraben. Da machten sie’s „kurz und gut,“ und warfen sie über Bord ins Meer. Dann vertheilten sie ihre Gefangenen; einige blieben in der Gallion und wurden da verwahrt, die andern kamen auf die Kraffeln, bei welcher Gelegenheit die Bootsleute es wieder nach ihrer Weise „kurz und gut“ machten, wenn irgendwo der Raum zu enge wurde für die Gefangenen, nämlich: todt geschlagen und über Bord geworfen, was zu viel war! Aber Claus Kniphoff blieb bei Ditmar Kohl wohlbewahrt.

Darnach gingen die Schiffe unter Segel; die Hamburger brachten die vier Seeräuberschiffe mit aller Ladung und noch 162 Gefangenen auf. Die Fahrt ging langsam der Elbe zu der widrigen Winde wegen. Aber ihnen voraus flog die gute Kunde vom glorreichen Siege nach Hamburg. Und Ein Ehrbarer Rath, da er diese Zeitung vernahm, schickte zwei seiner Mitglieder, Dietrich Lange und Otto Bremer, den Siegern entgegen, um sie willkommen zu heißen. Da die Herren nun in Ditmar Kohl’s Schiff traten, gingen sie in seine Cajüte, und ließen Kniphoff vor sich bringen. Sie redeten ihn freundlich an und sagten, willkommen Claus, und hießen ihn sich setzen. Er antwortete: „freilich Ihr Herren,

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_187.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)