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Bergen, zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen haben, indem er sodann in den Besitz der Hauptstadt[WS 1] eines der abgefallenen Reiche seines Königs gekommen wäre, und zugleich dessen Erzfeinden, den Hansen, einen schwer zu verwindenden Schaden beigebracht hätte.

Der Anschlag aber war zu verwegen und überstieg die Kräfte seines Geschwaders. Die Bergen’schen Bürger, und nicht minder die Hansischen Kaufleute, kräftige abgehärtete Männer, die eher von ihrem Leben als von ihrem Gute zu lassen entschlossen waren, rüsteten sich zeitig, und setzten den anstürmenden Freibeutern einen so geordneten und wirksamen Widerstand entgegen, daß dem übermüthigen Kniphoff nichts anderes übrig blieb, als vorläufig aufs offene Meer zurückzuweichen, wo er inzwischen seine Räubereien eifrig fortsetze. Die brauchbarsten Seeleute der genommenen Schiffe pflegte er durch Zwangsmittel zu nöthigen, in seinem Dienste zu bleiben.


IV. Der Hamburger Kreuzzug wider Kniphoff.

Dies böse Spiel verdroß nun billig alle Städte des Hansabundes, daß sie darauf sannen, dem Dinge ein Ende zu geben. Und angesehen Hamburgs Macht und Gelegenheit, wie auch seiner See- und Kriegsleute Tüchtigkeit, baten die Schwesterstädte unsern Rath, daß er die Sache in die Hand nehmen und Wandel schaffen möge. Die Lübecker hatten genug zu thun, sich des Sören Norby zu erwehren, mit dem ihre Schiffe um die Pfingstzeit bei Buwyck an der Schwedischen Küste bei Nacht und Nebel hart zusammen stießen, jedoch siegreich dem Freibeuter 3 Schiffe abnahmen. Dies zeigten sie dem Hamburger Rath an und baten dringend, er möge den Zug gegen Kniphoff fördern. Anfangs hatte unser Rath nicht gern daran gewollt, weil er wußte, wie schwer

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Haupstadt
Empfohlene Zitierweise:
Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_172.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)