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Schiffe mit reichen Gütern beladen. Und vom Hansatage wurde aller Handel mit den Engländern gänzlich verboten, weshalb sie immer kleinmüthiger wurden. Im folgenden Jahre (1473) liefen auch Schiffe der Hansastadt Danzig wider die Engländer aus, und ihr muthiger Hauptmann, Paul Beneke, erbeutete sogleich ein viel größeres feindliches Schiff. Darauf nahmen zwar viele Engländer die Burgundische Flagge an und glaubten sich dadurch sicherer. Aber der Hauptmann war ebenso klug als tapfer, der ließ sich nicht einschüchtern, weder durch die fremde Flagge, noch durch die Uebermacht des Feindes, und besiegte ihn vollständig in einem der rühmlichsten Seetreffen, das jemals vorgefallen ist; weshalb auch Paul Beneke’s, des „eddeln Düdschen Helden“ Name bei allen Hansen und Deutschen mit Preis und Ehre genannt wurde.

Wegen aller dieser Niederlagen baten nun die Engländer ihren König gar inständig, daß er Frieden machen möchte mit den Hansen; und da auch der König den großen Ernst der Städte sah und ihre Macht spürte, so gab er nach und ließ vermelden, daß er zum Frieden geneigt sei.

Und noch in demselben Jahre 1473 wurden zu Utrecht die Tractaten durch gegenseitige Abgesandte begonnen, die acht Monate lang tagten (weil gar zu viele Händel zu schlichten waren), und erst im Jahre 1474 fertig wurden. Und unter den Hansischen Gesandten war auch unser Bürgermeister, Herr Dr. Hinrich Murmester; der hat durch geschickte und kluge Rede und Schrift den Deutschen Kaufleuten wie der Stadt Hamburg gar große Dienste geleistet und den Frieden zu Stande zu bringen geholfen; und hat auch vor dem Könige in England so klüglich das Wort geführt, daß der Frieden zum Ruhm und Gewinn der Hansen wirklich ausgeführt worden ist. Denn sie erhielten ihre wichtigen Privilegien und den Stahlhof in

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_145.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)