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und niedergebrannt. Die stark befestigte Burg leistete dagegen mehr Widerstand. Vier Tage lang wurde sie belagert, berannt und mit Büchsen und Steingeschossen vergeblich bestürmt. Ein heimlicher Weg, weicher von der Burg aus unter den Wassergräben ins Freie führte (um der Besatzung nothfalls die Flucht zu sichren), wurde entdeckt und besetzt. Dann am fünften Tage brachten die Städter Stroh, Pechtonnen, Salpeter und Pulver unter die Außenwerke, und zündeten solche Dinge an. Während nun dadurch ein Theil der Wälle verwüstet wurde und die Besatzung des Qualms wegen sich in die innere Burg zurückziehen mußte, erstiegen die Städter die Wälle, und zwangen die Besatzung zur Uebergabe, worauf die Bürgermeister die Fahnen und Standarten beider Städte von der eroberten Veste wehen ließen. Sodann eroberten sie auch die Riepenburg an der Elbe, und die Burg zu Kuddevörde, welche letztere sie sofort schleiften. Und noch weiter würden die Hamburger und Lübecker ihren Krieg gegen die Raubschlösser fortgesetzt haben, wenn nicht die benachbarten Fürsten um Waffenstillstand gebeten hätten. Zu Perleberg wurde dann der Frieden vermittelt, und den Städten die eroberten Vesten Bergedorf und Riepenburg, sammt den dazu gehörigen Vier-Landen: Curslak, Alten- und Neuen-Gamme und Kirchwärder, eigenthümlich zugesprochen. Also sind Hamburg und Lübeck in den Besitz des beiderstädtischen Amts Bergedorf gekommen.


49. Johann Kletze.
(1427.)

Nachdem 1426 zwischen den Holsteinischen Grafen und dem König Erich von Dänemark aufs Neue ein Krieg ausgebrochen war, trat Hamburg auf die Seite der Grafen,

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_125.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)