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Daß Störtebeker’s Besiegung für ein höchst denkwürdiges Ereigniß geachtet wurde, beweist auch, daß eine Medaille mit seinem Bildniß und passender Inschrift geschlagen wurde. Als sein Portrait hat man Jahrhunderte lang einen oft vervielfältigen alten Kupferstich mit grimmigen Gesichtszügen bewundert, der indessen nach neuen Forschungen für unächt gehalten wird.

Das alte „Störtebeker-Lied“ wurde noch vor 150 Jahren vielfach im Volke gesungen. Seitdem ist der Held der Vitalianer und sein Ende noch oftmals als Gegenstand dramatischer Werke, in Opern und Trauerspielen, eben dadurch aber in noch größerem Maaße auch Hamburg verherrlicht.

Das oft erwähnte Volkslied schließt etwa so:

O Hamburg, du gewannst den Preis!
Die Räuber all’ sind Häufenweis’
     Durch deinen Sieg gestorben.
Die gold’ne Kron’ gebühret dir,
     Den Ruhm hast du erworben!


45. Simon von Utrecht.
(1400–1437.)

Von den Heldenthaten des tapfern Schiffshauptmanns Simon von Utrecht gegen die Piraten der Nordsee haben wir eben vernommen. Die Stadt Hamburg hat sich ihm aber auch dankbar bewiesen und ihn bei seinen Lebzeiten wie nach seinem Tode immerdar in hohen Ehren gehalten. Vermuthlich stammte er aus den Niederlanden und war schon vor 1400, in welchem Jahre er das Bürgerrecht gewann, hier eingewandert. Ob er mit seinem Schiffs-Eigenthum auch Kaufmannschaft verbunden habe, ist nicht gewiß zu sagen; er wohnte, wenigstens in den späteren Jahren, im Rödingsmarkte. Nachdem er sich nun

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Otto Benek: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_118.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)