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Neumünster, da, wo ein kleiner Bach als Born entspringt und sich bald darauf in die Swentine ergießt, liegen einige Höfe, die man als Dorf Bornhövede nennt. Hier kam es am Tage der heiligen Maria Magdalena, den 22. Juli 1227, zur großen Entscheidungs-Schlacht. Der Dänen Heer war dreifach aufgestellt, rechts stand Otto mit seinen Truppen, links Herzog Abel von Schleswig, des Königs Bruder, das Mitteltreffen befehligte der stolze König Waldemar selbst. Hinterwärts standen die zu diesem Kriegszuge halb gedungenen, halb gezwungenen Dithmarsen. Adolf’s Heer war ähnlich gestellt: Herzog Albert stand dem Herzog Otto gegenüber, wie Heinrich von Schwerin und die Lübecker unter ihrem tapfern Bürgermeister Alexander von Soltwedel, dem Herzog Abel. Im Mitteltreffen hielt Adolf mit seinen Holsteinern und Hamburgern, so wie mit 300 erlesenen Reitern, die Kaiser Friedrich II. ihm geschickt hatte. Hinterwärts hielten noch die Völker des Bremischen Erzbischof Gerhard und des Wendenfürsten Burwin. Nachdem zum Angriff geblasen war, stürzten beide Heere auf einander, und fochten so unerschrocken und ungestüm, daß trotz des entsetzlichsten Blutbades stundenlang mit gleicher Beharrlichkeit Stand gehalten wurde. Es wurde Mittag, und die heißen Sonnenstrahlen fielen Adolf’s Kriegern so brennend wie blendend ins Gesicht, zugleich trieb ein heftiger Wind mächtige Staubwirbel ihnen entgegen, so daß ihnen der Kampf unsäglich erschwert wurde. Trotz Adolf’s Anfeurungen und seines heldenmüthigen Beispiels begannen seine Krieger zu ermüden, während die Dänen immer frische Mannschaft ins Handgemenge schickten.

Seine Reihen lichteten sich, viele Ritter, Knappen und Kriegsknechte lagen bereits erschlagen auf der Wahlstatt, ein Fähnlein nach dem andern wankte, ganze Schaaren wichen vor dem ungestümen Andrang der Feinde zurück, zum Widerstande

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_062.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)