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Hiddesacker an Meineke Schulte, der das Land vier Jahre später dem Hamburgischen Rathe abtrat, was hundert Jahre darauf das Geschlecht derer von Hitzacker auch anerkannt hat. Und schon um 1399 bauten die Hamburger hier eine Burg zum Schutze der Elbschifffahrt und zur Abwehr gegen räuberische Ueberfälle. Hernach ist oft Fehde gewesen wegen der Moorburg: der Bischof Johann von Verden verheerte das Land Anno 1461, um die Hamburger zu bestrafen, die ihm bei einem Besuche ihrer Stadt einen Tort zugefügt hatten. Auch mit den Herzogen von Braunschweig-Lüneburg gab’s viel Streit wegen des Landes und der Burg, die siegreich manchen Sturm abgeschlagen hat, und noch 1573 neu befestigt wurde.

Die Burg ist seitdem verschwunden, das dazu gehörige Ackergut aber, eine Domaine der Stadt, heißt mit seinem Pachthofe und sonstigen Gebäuden noch jetzt „die Burg.“ In des Pächters Garten ist die Stelle des alten Schlosses zu suchen.

Noch in neuerer Zeit sah der classische Kriegsboden des alten Glindesmoor Kampf und Sieg der Deutschen Waffen. Am 1. und 4. April 1814 schlug hier das tapfere Hannoversche Jägerbataillon von Klenke die ungestümen Angriffe der in Harburg liegenden Franzosen unter dem General Pecheur siegreich zurück, nachdem 60 kühne Freiwillige durch die tiefen Marschwiesen gewatet und dem Feinde mit Bajonnett und Säbel in die Seite gefallen waren.


7. Der Fährkrug in Horn.[1]
(Um 1000.)

Es heißt, daß in jenen grauen Zeiten, da die Marschgegenden um Hamburg noch nicht eingedeicht waren, die ganze


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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_017.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)