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alten Zerstörer des alten Doms, unter den Werkleuten gewesen sein, – die haben der angestammten Zerstörungslust gern nachgegeben und ihren Vorfahren darin Ehre gemacht; unsäglich viele Alterthümer und Kunstwerke, die im Dom bewahrt wurden, sind seitdem verschwunden, untergegangen, vernichtet. Abbildungen dieses Denkmals kann man in den älteren Hamburgischen Geschichtswerken finden.


6. Glindes-Moor.
(Um 995.)

Damals, zur Zeit des Erzbischofs Libentius II., als die Normannen wiederum die Küsten der Nordsee mit Feuer und Schwert heimsuchten, landeten auch große Schaaren dieser kühnen Räuber, die unser Volk die Askomannen nannte, in der Weser, von wo aus sie die ganze Gegend bis an die Elbe, von Leesum bis zum Lande Hadeln, ausplünderten und Männer, Weiber und Kinder, so viel sie deren nicht erschlagen hatten, als Sklaven mit sich fort führten.

Und da sie nun ihren ferneren Raubzug auf die Stadt Hamburg richteten, unterwegs aber in ein Irrsal von weiten Sümpfen, Mooren und wüsten Haiden geriethen, so zwangen sie einen Edlen dieser Gegend, den Herward, daß er ihnen als Wegweiser diene. Der aber haßte die Feinde und sann auf ihre Vernichtung. Darum gab er insgeheim den erzbischöflichen Kriegern in Bremen wie in Hamburg Kunde von seinem Vorhaben, und führte dann die Askomannen bis auf die Berge, welche sich bei dem jetzigen Harburg längs der Elbe hinziehen. Und als die Normannen sich Hamburg gegenüber sahen, waren sie froh, und gedachten bald hinüber zu kommen, um die Stadt Hamburg dem Erdboden gleich zu

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_015.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)