lxxiItem die peynlich frag sol nach gelegenheyt des argkwons vnd der person / vil / offt / oder weniger / hart / oder linder / furgenomen werden / vnd sol die sag des gefragten nit angenomen oder auffgeschriben werden / so er in der marter ist / sunder sol sein sage thun / so er von der marter gelassen ist.
lxxijItem ob der beclagt geferlich wunden oder ander scheden an seinem leyb hette / so solt die peynlich frage dermassen gegen jme furgenomen werden / damit er an sölchem verwundten oder scheden am minsten verletzt wurde.
lxxijItem So auff erfundene redliche anzeygung einer mißtathalb peynliche frage furgenomen / auch auff bekentnuß des gefragten (wie in den vorgeenden artickeln alles clerlich dauon gesatzt ist) vleyssige / mögliche erkundigung vnd nachfrag geschiet / vnd in derselben bekenter tathalb solche warheyt erfunden wirt / die kein vnschuldiger also sagen vnd wissen möchte / Alßdann ist derselben bekentnuß vnzweyffenlicher bestendigen weyß zuglauben / vnd nach gestalt der sachen entliche peynliche straff darauff zu vrteyln wie hernach bey dem hundert vnd funffvndzweinzigisten artickel anfahende von peinlichen straffen funden wirt.
Johann Freiherr von Schwarzenberg: Bambergische Peinliche Halsgerichtsordnung. Bamberg: Hans Pfeil, 1507, Seite 22r. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bambergische_Peinliche_Halsgerichtsordnung_053.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)