lxvjItem so obgemelte fragstuck auff bekentnuß (die auß marter geschicht) gebraucht werden / So sollen alßdann vnser amptlewt vnd Richter an die endt schicken / vnd nach den vmbstenden (so der gefragt der bekanten missetathalben erzelt hat) Souil zu gewißheyt der warheyt dienstlich sein mögen / mit allem vleyß fragen lassen / ob die bekentnuß der berürten vmbstendhalben ware sein / oder nit / Dann so einer anzeygt / die maß vnd form der missetat (als vor zum teyl gemelt ist) vnd sich dieselben vmbstendt also erfinden / So ist darauß wol zuuermercken / das der gefragt die bekanten missetat getan hat / Sunderlich so er solche vmbstendt sagt / die sich in der geschicht begeben haben / die kein vnschuldiger wissen möcht.
lxvijItem erfindt sich aber in obgemelter erkundigung das die bekanten vmbstendt nit war weren / solche vnwarheyt sol man alßdann dem gefangen furhalten / jne mit ernstlichen worten darumb straffen / Auch jne alßdann weyter mit peynlicher frag angreyffen damit er die oberzelten vmbstendt recht vnd mit der warheyt anzeyge / dann yezuzeytten die schuldigen die vmbstende der missetat vnwarlich anzeygen / vnd vermeynen / sie wöllen sich damit vnschuldig machen / So die in erkundigung nit ware erfunden werden.
Johann Freiherr von Schwarzenberg: Bambergische Peinliche Halsgerichtsordnung. Bamberg: Hans Pfeil, 1507, Seite 21r. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bambergische_Peinliche_Halsgerichtsordnung_051.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)