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Von heymlichen prandt gnugsam anzeigung.

l. wo dise sunderliche anzeigung der Missetat wider / ein verdachte person nit genugsam erfunden werden mogen / so such weiter dauorn in den artickelnn die zu gemeiner anzeygung allerley missetat gesaczt sein im xxxv artickeln anfahent / Item So einer eines heymlichen prants verdacht oder verclagt wirdet / woe dann derselbig sunst ein argckweniger gesell ist / vnd man sich erkunden mag / das er kürczlich vor dem prant heliger oder verporglicherweiß mit vngewönlichen verdechtlichen geuerlichen fewerwercken / damit man heymlich zuprennen pfligt vmbgangen ist / das gibt ein redlich anzeigung der missetat / Er könt dan mit guten glawblichen vrsachen anzeigen das er mit pulver oder sweffel vmbgangen were / vnd das zu vnstrefflichen sachen het brauchen wöllen


Von verretterey gnugsam anzeygung.

lj. Wo dise sonderliche anzeigungen der missetat wider ein verdachte person nit gnugsam erfunden werden mogen So such weiter dauorn in den artickelen die zu gemeiner anzeigung allerlei mißtat gesaczt sein am xxxv artickel anfahent Item So der verdacht heiiger, vngewönlicher vnd geuerlicher weyß bey den Tettern geseen wörden vnd sich stellet / als sey er vor den veinhden vnsicher / ist ein anzeigung zu peynlicher frage


Von gnugsamen verdacht der diberey

lij.

Item So der diepstal bey dem verdachten gefunden oder erfaren wirdet / das er den gar oder zum teil gehabt verkaufft vergeben / oder anworden habe / So hat derselbig ein redliche anczeiguug der missetat wider sich / dweil er nit außfuret / das er solche guter vngeuerlicher vnstrefflicher weiß mit einem guten glawben an sich bracht habe Wo dise sunderliche anzeigungen der missetat / wider ein verdachte person nit gnugsam erfunden werden mogen / so such weiter dauoren in den artickelen die zu gemeiner anzeigung allerley mißtat gesatzt sein am xxxv artickel anfahendt

liij.Item So der dipstal mit sundern sperr oder brechzeügen gescheen were / So dann der verdacht am selben ende gewest vnd mit solchen geferlichen sperr oder brechzeügen vmbgangen damit der dipstal gescheen vnd der verdacht / ein solche person ist / darzu man sich der myßtat verseen mag / ist peinlich frag zugepraüchen


Empfohlene Zitierweise:
Johann Freiherr von Schwarzenberg: Bambergische Peinliche Halsgerichtsordnung. Bamberg: Hans Pfeil, 1507, Seite 17v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bambergische_Peinliche_Halsgerichtsordnung_044.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)