Seite:De Auerswald und Lichnowsky 079.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Bestimmteren Ausdruck nahmen aber die Drohungen an, sobald einmal Bewaffnete in den Schmidtischen Garten stürmten, die Ausgänge besetzten und ebenso gewaltthätig als beharrlich alle Räume im Garten und Hause durchsuchten.

M. Magnus erzählt, ein Frauenzimmer, das einen bewaffneten Haufen herbeigerufen, habe gesagt: „Hier herein! Da drin sind sie. Nur geeilt! Ich hab sie euch gefangen. Ich helfe euch werfen; ich werfe ihnen auch Steine auf den Kopf.“ – Joh. Kramm will einen Bewaffneten gesehen haben, der – von der Haide herkommend – sich am Schmidtischen Garten mit dem Gewehr auf den Anstand gestellt und versichert habe, daß „hinten schon besetzt sei.“

Kath. Kraus hörte beim Wegführen der Pferde schreien: „Die Opfer haben wir; die andern bekommen wir auch!“ (Dabei ist zu bemerken, daß Mehrere von der Rotte sehr eifrig auf der Tödtung der Pferde bestanden haben.)

Gärtner Schmidt wurde gleich von den zuerst erschienenen Bewaffneten angeschrieen: „Heraus mit den Hunden!“ und wegen des Versteckens derselben selbst mit dem Tode bedroht. Seine Frau wurde angefahren: „Der Lichnowsky ist in Ihrem Haus, der Spitzbub, der Landesverräther! – Wenn wir den Hund kriegen, so wird Standrecht gehalten.“ – Einer sagte: „Wie wäre es, Madamchen, etc.“ (s. o.).

Lehrer Schnepf hörte die Bewaffneten schreien: „Das ist der Lügner Lichnowsky; der muß sterben! Standrecht muß gehalten werden; die Spione müssen sterben! Die sind Schuld an dem Blute, das in Frankfurt fließt.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Reinhold Köstlin: Auerswald und Lichnowsky. Ein Zeitbild, nach den Akten des Appellations-Gerichts zu Frankfurt a. M. mit Genehmigung dieses h. Gerichtshofs. Tübingen 1853, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Auerswald_und_Lichnowsky_079.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)