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(ohne das Gewehr an den Backen zu halten) abgefeuert worden, der erste von dem Blonden, der zweite von dem Andern; beide hätten das Gewehr dazu von Andern aus dem Trupp genommen, der Blonde insbesondere ein „nicht langes Gewehr, woran etwas Grünes gewesen sei.“

Etwas mehr Uebereinstimmung findet sich in den übrigen Zeugenaussagen.

Joh. Heil, Taglöhner, 20 Jahre, sagt, vor dem Gartenthürchen habe Auerswald einen Kolbenstoß auf die Brust, wovon er in den Graben geworfen worden sei, von einem großen Kerl mit einem Kittel und einer Wachstuchkappe und Flinte erhalten, der eben erst vom Hause her nachgekommen sei und gerufen habe: „Haben wir Einen? Sterben muß er, der Hund!“ Ueber die Schießenden weiß er nichts zu sagen.

Maria Kiehl, Dienstmagd, 32 Jahre, erwähnt gleichermaßen einen heftigen Stoß mit dem Gewehrkolben auf die Brust, worauf Auerswald in den Graben gefallen sei. Sie beschreibt als den Beschützer Auerswald’s einen Mann in einem grünen, neben aufgestülpten Hut mit einer Feder drauf, einem Rock mit stehendem grünen Kragen und grünen Klappen und Aufschlägen, den sie für ein Mitglied der Bockenheimer Schutzwache gehalten habe, – und fährt dann fort, den Stoß mit dem Gewehrkolben habe Auerswald von einem Manne erhalten, der, wenn sie nicht irre, ähnlich gekleidet gewesen sei, wie der zuvor beschriebene.

Reinstein, Gärtner, 46 Jahre, erwähnt keines Kolbenstoßes, sagt dagegen: als Auerswald von den ihn Festhaltenden sich losgerissen habe und über den Graben gesprungen

Empfohlene Zitierweise:
Christian Reinhold Köstlin: Auerswald und Lichnowsky. Ein Zeitbild, nach den Akten des Appellations-Gerichts zu Frankfurt a. M. mit Genehmigung dieses h. Gerichtshofs. Tübingen 1853, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Auerswald_und_Lichnowsky_034.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)