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ein Groß- und Ober–Späher der Gedanken bist du! da kannst du ja mehr als das Gold und die Demanten wachsen sehen. Wahrhaftig diese Art gefällt mir, und willst du auch mein Diener seyn, so komm. Jener antwortete: ja, Herr! und ging mit.

Und als sie kaum ein paar hundert Schritt fürbaß gegangen waren, hörten sie ein klägliches Gewinsel und Gewimmer, und bald kamen sie an einen Mann, der im heißen Sande lag, in einige Wolfspelze gehüllt, und unaufhörlich winselte und ächzete: Huhuhu! wie friert mich! Nun das muß ich sagen, hier hat’s doch Gesindel ohne Gleichen, rief Hans, dies ist hier wahrhaftig die bezauberte Welt und es geht nicht mit rechten Dingen zu. Ich mögte jeden Augenblick schreien: Huhuhu! wie brennt's mich! und dieser tolle Kerl kann in zwei drei Wildschuren und in doppeltgefütterten Pelzstiefeln von Katzen– und Marder–Fellen nicht warm werden. Der Schreier aber sah auf zu ihm und sprach: Ich sehe, Herr, du hast wunderliche Begleitung, vielleicht nimmst du auch noch einen Meinesgleichen? ich frage also: kannst du mich brauchen? Ja, des Spaßes wegen komm mit, antwortete Hans, und jener ächzete mit seinem Huhuhu! hinter ihm her.

Nicht lange darauf sah Hans ein paar Kerle am Wege liegen, die sahen aus hager bleich und gräulich, als hätten sie schon ein paar Tage im Grabe gelegen, und trugen zerrissene Kleider, und blickten ihn finster und grimmig aus hohlen Augen an. Und Hans verwunderte sich ihrer und sprach: Nun wer seid ihr beide? gewiß seid ihr

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_255.jpg&oldid=- (Version vom 10.7.2018)