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eenem grisen Rock, un de eenen witten Stock in der Hand heelt. Un em wurd gruwlich, as dat Kerlken fo wunderlich hervörkam; doch as’t en fründlich to sick wenkte, höll he still. Un dat Männiken wurd noch fründlicher un sede: Mennigen goden Dag hebb ick hier in den Steenen seten un lurt un lurt — un nu kümmst du endlich. Du magst woll all weten, datt du de Dom büst, un ook, datt du noch mennigen suren Schritt dhon un noch mennige Arbeiden un Gefåhren bestahn müßt, ehr du de schöne Prinzessin gewinnst, de för di geburen is. Un hier gewe ick di wat, dat ich mennige Jåhr för di hegt hew, un dat is disse goldne Ring. Un he gaff em den Ring, un Dom stack en an sinen Finger. Un dat schast du weten, sprack dat Männiken wieder, datt, wenn di dünkt, du büst in Dodesnoth un kannst di nich anners helpen, denn nimm dinen lütten Finger un spreck man lisign Pusch! un rühr an den Ring, fo büst du strax unsichtbar, un de Düwel in der Höll un sin finster un listigster Hexenmeister kann di nich sehn. Un as de lütte Dwarf en so belehrt un beschenkt hedd, heelt he sinen witten Stock hoch in de Höh un reep: Glückliche Reis, Ridder Dom! holdt ju brav! Gott behöde ju! Un mit dissen Wurden was he weg, as äwer de Man in der Nacht eene Wolk wegweiht, un Dom sach en nich mehr un hett en in sinem Lewen nich wedder sehn.

Un Dom red nah Zürich herunner un spornde sin Ross frisch an; denn dat Hart brennd em im Liwe, un he hedd hürt, des Hertogs van Swaben Dochter were de schönste un holdseligste Prinzessin van allen Prinzessinnen

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_143.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)