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Un as de olde Hex disse Wurde spraken hedd, kunn Witt Düweken et vör Angst nich länger utholden up ehrem Schot, un flog weg un zitterde mit den Flüchten. Se flog äwerst mit den Flüchten gegen de lütte Dern, as wenn se seggen wull: Du lügst, dat is all nich wåhr. Un de lütte Dern slek sick ut der Dör, äwerst Witt Düweken was so trurig, datt se hedd starwen mügt, wenn man vör Trurigkeit jümmer starwen künn, wenn man wull.

De olde Hex äwerst ging un was grimmig, datt Witt Düwekens Hart so fast stund in sinem Glowen, un sede bi sick: Töw man, Witt Düweken, ick will di woll starker bi’m Kopp faten! alle mine Künste müßten keenen Penning werth sin, wenn ick son jung Ding nich week un wacklig maken künn. Un se let wedder een paar Weken vörbi gahn, damit Witt Düweken Tid hedd, bi sick äwer alles deeper nahtogrüweln un in ehrer Trurigkeit to sinnen un sick aftoplagen. Un se sede: Dör dat Grüweln un Sinnen kümmt man in Himmel un Höll; lat se man in den Twiweln grawen, ick will denn woll mit dem groten Spaden kamen, un de Boom, dem de Wörteln löst sünt, mütt störten, he mag willen edder nich.

Un de olde Hex makte sick torecht as eene wunderschöne Jumfer un tog bunte un sidene Kleeder an un settede sick eenen Kranz van Perlen un Demanten in’t Håar, un nam eenen witten Stock in de Hand, un so trat se in de Stuwendör, as alle Lüde ut weren un Witt Düweken in ehrer Eensamkeit trurig achterm Awen satt un kurrde. Un as se herintreden was un Witt Düweken ansichtig wurd, dheed se, as wenn se sick sehr vörwunderde,

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_122.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)