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Kannst du mi noch kennen,
Mütt dat Hart di brennen;
Ach! min Hart brennt gar to sehr –
Kumm, Witt Düweken, büst du hier.

De junge Eddelmann äwerst, dem de olde Hex de Hochtidslust terstört hedd, sung ut eenem gar annern Ton, un so klung sin Nim:

Witt Düweken! Witt Düweken!
Wat hest du för’n schön Liweken!
Wat hest för’n hellen Oogenschin!
O künn ick, künn ick bi di sin!
Witt Düweken! Witt Düweken!
Wo büst, min sötes Wiweken?
Büst du nich hier, wo büst du denn?
Büst du nich hier, o wies mi hen!
Witt Düweken! Witt Düweken!
O kumm, min wittes Wiweken!
Ach! eenen Klang! man eenen Klang!
Mi ward de Tid so starwenslang.

Un se seten un seten unner dem nüdlichen witten Feddernvolk un lockten floiteden sungen un keken un lurden den ganzen utgeslagnen Dag, äwerst et wull sick jümmer nicks to erkennen gewen. De Duwen hedden et veel beter as ehre Herren, de vör luter Hartensunruh des Dags keene Rast un des Nachts keenen Slap hedden. Se eten un drunken nah Hartenslust, påarden sick un lewden in Froiden; äwerst de eene was as de anner, keene wull sick wat Afsünnerlichs marken laten; un se kunnen ook nich anners

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_114.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)