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de soeensam im deepen Holt wahnde, un datt he een toflagen witt Düwiken hedd.

Un de beiden hedden Jåhr und Dag reist un witte Duwen köfft, un jeder hedd woll teindusend edder twintigdusend tosambröcht, de up veelen Wagen in groten Körwen achter en her fuhren. Dåmit togen se nu to Hus, un wullen se utprowen. Denn de olde Eddelmann, de een sehr klok un wies Mann was un so fin, datt he woll dat Gras wassen sehn kunn, sede: Is unser Witt Düweken dåmank, so ward se sick woll to erkennen gewen; denn wenn se ook nich mit Wurden spreken kann, so kann se doch flegen un kurren un annere Teken van sick gewen. Denn de Hexen un Hexenmeister, wenn se ook de Macht to vörwandeln hebben, känen eenen doch nich ganz dumm maken, man müßte denn eene gräuliche Sünd begahn hebben. Un se leten sick gewaltig grote Duwenhüser buwen un setteden de witten Duwen dårin, un soderden all ehre Arten un all ehren Weiten dåmit up; un weren se nich so steenrike Lüd west, de Duwenhandel hedd se veelnah woll an den Bedelstaff bringen künnt. Un se führden een heel besünnerlich Lewen, un weren mehr in dem Duwenhuse, as up dem Slott, un höllen een ewig Locken Piepen Floiten un Kurren mank en, un pröwden se up veelfoldige Wis, ob witt Düweken ut en herut sick kund dhon wull. Un jedweder hedd sin Stückschen inöwt, wat he sung un womit he Witt Düweken uttolocken meende.

Un de olde Eddelmann sung:

Kurre, min Düweken, kurre!
     Snurre, min Swänziken, snurre!

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_113.jpg&oldid=- (Version vom 30.10.2020)