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Gold funkeln un van Perlen un Demanten stralen; un vör Dagsanbruch wurd se upweckt un wegführt in eenen groten Saal, wo veele Fruen un Fräulen un Junfern weren, de se anputzen schullen edder ehren Staat sehn un betrachten wullen. Un Witt Düweken hedd Hart un Kopp so vull, datt se alles vörgäten müßt; un se vörgatt ook I ehr Düwiken. Un as se anputzt was un bald vör den Prester up den Teppich treden schull, ging se nochmal in ehre Stuwe, un o weh! ehr Düwiken lag dood då mit utgebreidten Flüchten un rögde sick nich, un was vör Dörst vörsmachtet. Un as Witt Düweken dat sach, kunn se sick vör Jammer nich holden un lede sick in ehren heelen Hochtidöstaat bi lütt Düwiken hen, un weende bitterlich un jammerde, as lege ehr Brüdegam vör ehr upder Doodenbåar. Un se müßten dat schöne Kind mit Gewalt van dem dooden Düwiken wegnehmen un den Brüdegam ropen, datt he se tröstede. Denn nu was keene Tid tom Weenen un Klagen: de Prester un alle Hochtidsgäste weren da, un se schullen tosamspraken warden. Witt Düweken stund endlich up un ging trurig mit ehrem Brüdegam, un flog sick een Mal äwer dat armer vör de Borst un reep: O du min wittes un hartensötes Düwiken! so hew ick di vörgäten un so jämmerlich dood dörsten laten!

Un dat Wurt hedd de Bös sick markt, de up allen Stellen lurt, besünders wo’t lustig hergeiht un veele Lüde vörsammelt sünt, un hedd sick in der Minut tor olden Hex hen makt un ehr in’t Ohr runt: Hür, Süster, Witt Düweken hett ehre Duwe vörsmachten laten. Un de olde Düwelssüster was nich ful, makte sick to eenem Ketelböter,

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_108.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)