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De Wewer un de Steen.


De Herr hett woll dat steenerne Krütz sehn, dat am Wege steiht, wo man van der Löbnitzer Mähl nach Redbaß geiht. Då lag vör dissem een Steen, de was in twee Stücken tersprungen. Den hebben se wegnahmen, as de Fürst Hessenstein de prächtige Redbasser Brügg buwen let; un dat is schad, denn de Steen hedd wat in sick, un't was eene Geschicht mit em, woran sick Mennigeen spegeln un wobi jeder Wandersmann, de vörbi ging, sine goden Gedanken hebben kunn; un he was recht een Wåhrnagel för de Deewe un för alle falschen Nachtslikers. Nu he äwerst weg is, ward et woll to swind vörgäten sin, un wer weet, wo lang dat Krütz noch steiht? denn nu is de Tid då, wo se alles ümkehren un dat Olde vörachten.

Vör langen langen Tiden, lang vör Minschengedenken, wahnde in Redebaß een Wewer, dat was een groter Schelm. He wewerde äwerst nich veel — denn sin Wewstohl stund jümmer still — äwerst he grep to eener Kunst, wodör man een lustig Lewen holden un swind rik warden kann; un de Düwel hedd to sinem Gespinst den Inslag makt, un nu mag de arme Stacker tosehn, wo he dat Netz utrawweln will, dat he sick sülwst wewt hett. Des

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_091.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)