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De Brügg bi Slemmin.

Ick mütt bi disser Gelegenheit ook noch vörtellen van der Brügg in dem Slemminer Holt, wo de Weg nah Zornow utlöpt. Då geit dat går wunnerlich to; wo menniger stolter Rüter hett sick dår den Sand vam Pels schüddeln müßt! Denn jede Kreatur weet dårüm un wåhrschuwt, datt et då nich richtig is. As ick een Jung van viertein föftein Jåhren was, hödd ick de Koi bi dem Holländer to Slemmin un drew oft int Holt, un wenn ick ook dem wilden Jäger sine Hund hett hedd, keen Kalf hedd ick achter de Sünn äwer de Brügg kregen. Dårüm steit då herüm ook jümmer dat schönste un längste Gras, denn dat Veh müßt den Verstand verlåren hebben, dat då mit egnem Willen gräsen gahn wull, un ick glöw, keen dummer Dreihhals van Schaap edder Goos würd då een Halmken anrühren. Un wer des Nachts äwer de Brügg föhren edder riden mütt, o Herre Jemerus! wat kost’t dat oft vör Künst un Sprüng! un wo snuwen de Perd un zittern un daddern un bäwern vör Angst, datt se äwer de behexte Brügg schälen, un scheten up der Brügg in de Knee un laten den schumigen Sweet vam Liwe drüppeln, as hedden se een paar Mil im Galopp lopen, edder as

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_029.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)