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Die Fluten an – Izt hebst du an zu weinen –
Giganten mocht er stehn, mocht ruhig niederschaun

270
Wenn Typheus hundertarmiger Grimm

Den Oßa und Olymp nach seinem Erbthron jagte –
Die Thränen einer Schönen fällen Zevs –
Du lächelst? – Gelt? die Schülerin
Ist weiser hier als ihre Meisterin? –

275
Nun bittest du den Gott, dir eine kleine kleine

Unschuld’ge Bitte zu gewähren, die
Dir seine Lieb und Gottheit siegeln sollte –
Er schwörts beym Styx! – Der Styx hat ihn gebannt!
Entschlüpfen darf er nimmermehr! Du sprichst:

280
„Eh sollst du diesen Leib nicht kosten, bis

In aller Kraft, worinn dich Kronos Tochter
Umarmt, du zu der Tochter Kadmus steigest!“
Laß dichs nicht schröken, Semele, wenn er
Die Grauen seiner Gegenwart, die Feuer

285
Die um ihn krachen, dir die Donner die
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Anthologie auf das Jahr 1782. J. B. Metzler, Stuttgart 1782, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Anthologie_1782_219.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)