Seite:De Anthologie 1782 215.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Bleib ewig hier ein Felsenzaken kleben! –
O Schande! Schande! die den keuschen Tag
Zurük in Hekates Umarmung schleudert!
So Götter! Götter! so muß Beroe

215
Nach sechszehn schwer durchlebten Trennungsjahren

Die Tochter Kadmus wiedersehn! – Frohlockend
Zog ich von Epidaurum her, mit Schaam
Muß ich zurük nach Epidaurum kehren! –
Verzweiflung bring ich mit! O Jammer! O mein Volk!

220
Die Pest mag ruhig bis zur zwoten Ueberschwemmung

Fortwüten, mag mit aufgebäumten Leichen
Den Oeta übergipfeln, mag
Ganz Griechenland in ein Gebeinhaus wandeln,
Eh Semele den Grimm der Götter beugt.

225
Betrogen ich und du und Griechenland und alles!


Semele (richtet sich zitternd auf, und strekt einen Arm nach ihr aus.)

O meine Beroe!

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Anthologie auf das Jahr 1782. J. B. Metzler, Stuttgart 1782, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Anthologie_1782_215.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)