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Heiter wie Frühlingstag schwand ihm das Leben,

     Floh ihm vorüber in Hesperus Glanz,
Klagen ertränkt’ er im Golde der Reben,
     Schmerzen verhüpft’ er im wirbelnden Tanz.
Welten schliefen im herrlichen Jungen,

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     Ha! wenn er einsten zum Manne gereift –

Freue dich Vater! – im herrlichen Jungen
     Wenn einst die schlafenden Keime gereift.

Nein doch Vater – Horch! die Kirchhofthüre brauset,
     Und die eh’rnen Angel klirren auf –

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Wie’s hinein ins Grabgewölbe grauset! –

     Nein doch laß den Thränen ihren Lauf. –
Geh du holder, geh im Pfad der Sonne
     Freudig weiter der Vollendung zu,
Lösche nun den edeln Durst nach Wonne

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     Gramentbundner, in Walhallas Ruh –
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Anthologie auf das Jahr 1782. J. B. Metzler, Stuttgart 1782, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Anthologie_1782_085.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)