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sie ein reichliches Geschenk erwarteten. Beinahe wäre es zu Schlägereien gekommen, weil die Fassbindergesellen, die ehemals zur Faschingszeit einen ähnlichen Tanz mit hölzernen Reifen vor den Häusern aufführten, ein ausschließliches Recht behaupteten, Gläser auf einem Reif zu schwingen. Doch mussten diese nachgeben, weil der Wiederhersteller des Bändeletanzes wohlbedächtlieh keinen hölzernen, sondern einen blechernen Reif gewählt hatte.“ (Schwäb. Chronik 1792, Seite 52).

FREIBURG i. B. JOSEPH SARRAZIN.     


Garel von dem blüenden tal, ein höfischer Roman aus dem Artussagenkreise von dem Pleier mit den Fresken des Garelsaales auf Runkelstein herausgegeben von Dr. M. Waltz. Freiburg i. B. 1892.

Von den Dichtungen des Pleiers sind zwei, der Meleranz und Tandareis und Flordibel schon früher durch den Druck bekannt gemacht worden, Waltz legt uns nun auch das dritte Werk, den Garel, vollständig vor, nachdem er schon 1881 einen Teil davon veröffentlicht hatte. So gering auch der poetische Wert dieser Schöpfung der Epigonenzeit anzuschlagen ist, so haben wir doch Grund ihre Veröffentlichung willkommen zu heißen. War man schon früher geneigt anzunehmen, dass der Garel, obgleich das älteste, doch das gelungenste Werk des Dichters sei, so ergibt sich jetzt die zweifellose Berechtigung dieser Annahme. Die Erzählung ist geschickt angelegt und stellt einen regelmäßigen Fortschritt der Handlung dar. Gleich zu Anfang erklärt sich Garel bereit dem König Artus gegen König Ekunaver, der ihm den Krieg angekündigt hat, beizustehn, und dieser Kampf gegen Ekunaver bildet den Hauptinhalt der Erzählung. Ehe es dazu kommt, hat aber Garel noch eine Reihe von Abenteuern zu bestehn, die indes nicht als gleichgiltige Episoden, sondern als notwendige Vorbereitungen für den bevorstehenden großen Kampf anzusehen sind. Durch seine tapferen Taten erwirbt sich Garel Mitstreiter gegen Ekunaver. Er befreit Sabine von ihrem Bedränger Gerhart und erhält dafür die Hilfe von 1000 Rittern zugesagt; er besiegt den Herzog Gilan, der fortan sein treuer Genosse ist; er dringt in den Blumengarten Eskalibons ein und befreit

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Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XX. Hanstein, Bonn 1892, Seite 298. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XX_302.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)