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Ein blaues Altartuch, von Zollschreiber Seiz 1709 gestiftet, ein „bleumourant-blau-tuchene“ Altarbekleidung von 1725.

Unter den Vasa sacra nennen wir die silberne, inwendig vergoldete Hostienkapsel, 1709 vom Oberbeckenmeister Funck gestiftet. Taufbuch seit 1702.

Die Reihe der Pfarrer ist folgende: Andreas Kastner ??, Johann Vicinus 1562, Andreas Haffner 1567, Jakob Streim 1576, Jos. Weiß 1579, Ambrosius Hezler 1590, Joh. Scherer (Tonsor) 1596, Barthol. Schmuck 1610, Wilhelm Allgeier 1613, Joh. Wilh. Wild 1632, Christoph Braun 1633, Joh. Wilh. Wild 1638, Joh. Gg. Frey 1649, Joh. Gg. Panzkoffer 1666, Jos. Ulrich Herrmann 1667, Valentin Klose 1669, Wendelin Schüz 1673, Joh. Bernhard Vetterlin 1721, Andr. Laurentius Majer 1742. Dieser ist der Sohn des Kaufmanns und Baumeisters Majer in Pforzheim. Geb. 1709, besuchte er die Gymnasien in Pforzheim und Karlsruhe, die Universität Jena, wurde 1733 Pfarrer in Mühlburg, 1734 in Langenalb, 1742 in Eggenstein.

Eggenstein zählt 81 Haushaltungen, das Filial Spröck 27 nebst einigen Zollbedienten.

Rußheim gilt wegen seiner sumpfigen Lage für sehr ungesund, weshalb kein Pfarrer lange daselbst bleibt.

Die Kirche liegt ein ziemlich Stück Wegs vom Dorf ab gegen den Rhein zu. Von den zwei Glocken hat die ältere, 24 Zentner schwere, die „ziemlich unleserliche“ Umschrift:

„Sant Michels Glock heiß ich
In unser Frauen Ehr luth ich
Hanß von Bruchsal zu Speyer goß mich 1521.“

Die andere 4 Zentner schwere Glocke hat die Umschrift:

„Aus dem Feuer floß ich
Lorenz Neubaur goß mich in Durlach 1664“;

darunter steht:

„Wendel Schüz, Schultheiß zu Rusa“ (Rußheim).

Das älteste Taufbuch fängt mit dem Jahre 1692 an, „und lieset man darin, daß ao 1707 ein Moscowitischer Capitain Joh. Jac. Bust von einem erstochen worden“.

Das frühere Pfarrhaus ist 1689 von den Franzosen aus Philippsburg verbrannt worden. Die Pfarrer sind: Paul Friedr. Vögtlin, welcher noch Rußheim als Filial von Liedolsheim versah, 1692, Ant. Gottl. Deselius 1696, Joh. Jos. Zandt 1697,

Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXXVI. Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1908, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXXVI_189.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)