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Fächer des philosophischen Lehrkurses, welche Zeugnisse wenigstens vier Stunden per Woche in drei vollen Semestern ausweisen müssen, zur Aufnahme in das Universitätsabgangszeugnis vorzulegen.“

Das Gymnasium in Freiburg selbst wurde erst durch Verordnung vom 31. Okt. 1839 zum Lyzeum erhoben. Da gerade diese Umwandlung einen weiteren Verlust der Universität zu bringen drohte und auch gebracht hat,[1] so ließ die philosophische Fakultät einen abermaligen Bericht nach Karlsruhe abgehen, „die von den Professoren genannter Fakultät in Anspruch genommene Entschädigung für die durch Umwandlung des hiesigen Gymnasiums in ein Lyzeum entgehenden Honorare betr.“ Das Ministerium wies jedoch die Bittsteller am 20. April 1841 ab, weil es ihre Entschädigungsansprüche nicht für begründet erachten könne.

Aber nicht nur die Honorare, sondern auch die Inskriptionsgebühren drohten der philosophischen Fakultät – wie sie wenigstens befürchtete – geschmälert zu werden. Auf eine darüber Klage führende Vorstellung erhielt man jedoch am 12. Juni 1840 die Antwort, man müsse ernstlich wünschen, dass die Fakultät die Semestralinskriptionen nicht abkommen lasse, sondern dass in jedem Semester nicht nur diejenigen, welche ausschließlich philosophische Fächer hören, wie wenige deren auch seyn mögen, sondern auch jene Akademiker, die neben dem Fachstudium in den ersten drei Semestern nach Vorschrift philosophische Fächer hören müssen, (in die Fakultät) eingeschrieben werden. Und da auch letztere die geordneten Gebühren zu bezahlen verbunden sind, so dürften die Einnahmen zur Bestreitung der Fakultätsbedürfnisse wol hinreichen. Sollte dieses nicht der Fall sein, so möge die Fakultät jeweils einen Kostenvoranschlag einreichen, wonach man das Weitere beschließen werde.

So konnte man sich denn in dieser Beziehung noch einigermaßen trösten. Dagegen war der Verlust an Honoraren zu empfindlich, als dass man sogleich von dem Versuch, eine Entschädigung zu erhalten – oder aber die alte Einrichtung wieder hergestellt zu sehen – abgestanden wäre. Standen doch jetzt die Hörsäle derjenigen Professoren, deren Vorlesungen den ersten Semestern des philosophischen Kurses bestimmt waren, leer oder sahen fünf, höchstens zehn Studenten


  1. Siehe unten die Frequenztabelle.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_257.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)