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Erzbistums Herm. v. Vikari: alle drei „wegen ihrer Verdienste um Staat und Kirche und zur Feier der Errichtung des hiesigen Erzbisthums.“

2) in der jurist. Fakultät: Justizminister v. Zyllenhardt in Karlsruhe „wegen seiner Verdienste um die Rechtspflege und Gesetzgebung in unserem Vaterland und wegen seiner ausgezeichneten Wissenschaft im Fache der Jurisprudenz.“

3) in der mediz. Fakultät: Sanitätsrat Nussbaumer in Karlsruhe „in Anerkennung der Verdienste, die er sich durch mehr als zwanzigjährige Thätigkeit um unsere vaterländische Krieger erwarb, sowie in Anerkennung seiner medizinischen und chirurgischen Kenntnisse.“[1]

4) in der philosoph. Fakultät: Artilleriemajor von Zech in Karlsruhe als „ein sowohl durch seine allgemeine wissenschaftliche Bildung, als besonders durch seine Kenntnisse in den militärischen Wissenschaften ausgezeichneter Offizier und Verfasser einiger sehr geschätzter Schriften.“ – Bei der akademischen Feier in der Universitätskirche sprach der derzeitige Prorektor Welcker „Ueber das rechte Verhältnis von bürgerlicher Ordnung, Kirche und Schule, mit Rücksicht auf badische Staatsgrundsätze“ (Gedruckt bei Herder 1828).

Wie sehr die Universität zu Freiburg, nicht weniger als die in Heidelberg, dem ersten badischen Großherzog Karl Friedrich zum Dank verpflichtet sei, haben wir im ersten Teil unserer Arbeit bemerkt. Kein Wunder also, wenn auch sie mit Eifer und Begeisterung sich rüstete zu der am 22. Nov. 1828 stattfindenden Säkularfeier der Geburt desselben. Schon im Oktober begann man, trotzdem zur Zeit noch viele Professoren abwesend waren, mit den Vorbereitungen. Namentlich erhielt die Universitätsaula eine „passendere und anständigere Einrichtung und Verzierung“.[2] So wurde z. B. Karl Friedrich durch eine unter seinem Bildnis (von Prof. Zoll) angebrachte Inschrift als Germaniae Nestor et Traianus gefeiert. Das Einladungsprogramm von Zell trug die Aufschrift: „Divi Caroli Friderici prima sacra saecularia ab universitate Alberto-Ludoviciana celebranda indicit Carolus Zell.“ Beim Festakt selbst, am


  1. Wobei der Promotor namentlich eine neue von Nussbaumer erfundene Maschine zur Heilung von Beinbrüchen anführte.
  2. Sie hatte nicht lange vorher als Schmuck die Büsten ihrer beiden verstorbenen Lehrer Jacobi und v. Ittner erhalten.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_191.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)