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„insofern solche (Wiederherstellung) aus den Subskriptionen bestritten werden kann.“ Da dies der Fall war, so ging man rasch an’s Werk, und schon am 12. Okt. d. J. war die Wiederherstellung so weit vollendet, dass man hoffen konnte, sie mit Anfang des nächsten Semesters – nachdem sie 13 Jahre zu profanen Zwecken verwendet worden – dem Gottesdienst wieder widmen zu können. An demselben 12. Oktober ließ man in dieser Voraussicht der Bischöflichen Kurie in Konstanz vortragen: man glaube, dass unmittelbar vor dem ersten feierlichen Gottesdienst eine Reconciliatio in eventum stattfinden solle, und stelle deshalb im Fall der Uebereinstimmung den Antrag, dass der Dekan der theologischen Fakultät oder eine anderes Mitglied derselben den betr. Ritus vornehme.

Auf ein zustimmendes Schreiben von Konstanz hin konnte man den ersten feierlichen Gottesdienst Sonntag 5. Nov. Vormittags 10 Uhr halten, wobei Hug den Ritus besagter Reconciliatio, verbunden mit einer Rede – „Ueber Tempelbau im Sinne des alten und neuen Bundes“ – und einen feierlichen Hochamt, hielt.[1] – Auf Antrag des unterdessen in den Ruhestand getretenen früheren (1799–1813) Präfekten der Universitätskirche wurde vom Konsistorium am 7. Nov. 1826 ein anderer Präfekt in der Person Hugs gewählt und diesem die von Schinzinger zurückgegebene Instruktion überreicht „zur einsweiligen Darnachachtung und zum Vorschlag für deren etwaige Abänderung.“

Ueber die Feier der Einweihung des ersten Erzbischofs in der Universitätskirche wird weiter unten zu sprechen sein.

Am 25. Februar 1828 forderte das Ministerium d. I. dazu auf, binnen 8 Tagen eine Erklärung darüber abzugeben, wie man sich zu dem – angeblich vom Großherzog selbst geäußerten – Wunsch stelle, die Universitätskirche gegen Ersatz aller zu ihrer Wiederherstellung aufgewendeten Kosten der evangelischen Gemeinde zum Simultangottesdienst einzuräumen. Das Konsistorium setzte alsbald (17. III.) zur Beratung dieser Angelegenheit eine Kommission (Hug, Werk, Rotteck, Beck, Schneller) ein und berichtete zugleich nach Karlsruhe, eine


  1. Unter den Einzuladenden werden namentlich Frhr. v. Roggenbach, Kommandeur v. Reinach und Stadtrat Merian bezeichnet, als diejenigen, welche die größten Beiträge gesteuert hatten.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_166.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)