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der Geschichtskunde. Beide Stiftungen gingen von der Universität aus, und bei beiden Vereinen waren die Mitglieder zunächst hauptsächlich und fast nur Professoren und Lehrer der Hohen Schule.

Zum Schluss dürfte hier Platz sein, über die mit der Universität verbundene und ihr angebaute Kirche, die vormalige Jesuitenkirche, das Nötige zu sagen.

Von dem im ersten Teil unserer Arbeit erwähnten Plan, die Universitätsbibliothek in die Kirche zu verlegen, war man wieder abgekommen.[1] Dagegen ließ das Großh. Kreisdirektorium vom 19. Juli 1822 anfragen, ob man die Kirche ankaufen oder der evangelischen Gemeinde übergeben wolle. Bei der Abstimmung im Konsistorium ergaben sich 5 Stimmen gegen, 4 für eine Veräußerung. Dagegen wurde schon am 6. Sept. d. J. in einer weiteren Sitzung die gleiche Frage, ob auf den Plan der Veräußerung eingegangen werden solle, mit 6 gegen 4 Stimmen bejaht, jedoch gleich auch beschlossen, dass von einem der zur Majorität gehörenden Herren die Gründe für, von einem der andern Partei die Gründe gegen ein Veräußerung zu Akten zu geben, einstweilen aber mit einer Aeußerung an das Kreisdirektorium abzuwarten sei. – Aber nochmals veränderte sich die Gruppirung der Parteien und wurde die Mehrzahl, die für den Verkauf gewesen, wieder zur Minderzahl. Mit Rücksicht darauf, und weil „das Projekt, die Kirche für den evangelischen Gottesdienst zu kaufen, nicht leicht zur Ausführung kommen werde,“ erklärte die Kuratel am 28. Sept. 1823[2], dass es rätlich sei „nach Beendigung der Ferien die nachgetragenen Erklärungen durch vollständiges Cirkuliren ergänzen zu lassen oder eine nochmalige definitive Konsistorialberatung vorzunehmen.“ Man erklärte sich zu letzterem bereit. Am 24. April 1824 wurden auch dann die beiden Aufsätze (pro und contra) vorgelegt und – samt der neutralen Erklärung Buzengeigers – an die Kuratel zur Einsicht und „beliebigen“ Einsendung an das Ministerium abgeschickt, mit dem Bemerken, dass jetzt mit Einschluss des abgegangenen


  1. Das Nähere sehe man bei Pfister S. 178 nach.
  2. Am 10. Februar dieses Jahres hatte unterdessen die Herdersche Kunst- und Buchhandlung in einer Eingabe um Einräumung der Universitätskirche gegen einen Mietzins angesucht, war aber am 12. d. M. von dem Konsistorium abgewiesen worden.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_164.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)