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Ein darauf hinzielender Antrag wurde von den Kammern im Dez. 1822 angenommen in der Voraussetzung, „dass eine von Staatswegen anzuordnende Untersuchung der Schule die Ueberzeugung gewähre, ihre Beschaffenheit berechtige zu der Erwartung, sie zu einer allgemeinen Staatsanstalt erheben zu können.“ In diesem Sinne ordnete das Ministerium am 27. Dez. 1822 eine Untersuchung des Instituts an. Auf eine ergangene Aufforderung hin wurde von seiten der Universität als Mitglied der Untersuchungskommission Prof. Zell erwählt. Was die Untersuchung ergeben, wurde zunächst nicht bekannt. Die Anstalt selber unterhielt man durch Vorschüsse und aus Privatmitteln bis in die Mitte des Jahres 1823, in der sicheren Erwartung, dass die von den Kammern genehmigte Unterstützungssumme werde angewiesen werden. Um so mehr war man überrascht durch eine Ministerialentschließung, welche die Summe abschlug, „weil sie wegen Nichtvereinbarung mit den Ständen in das Budget nicht habe aufgenommen werden können.“ So sah man sich genötigt, das Institut mit Schluss des Sommerhalbjahres 1823, am 6. Sept., zu schließen, um es erst alsdann wieder zu eröffnen, „wenn wohlbegründete Hoffnung auf die aus der Staatskasse zu erlangende Dotation in Erfüllung gegangen seyn wird.“

Die Sache kam wieder zur Sprache bei der Beratung des Budgets in der II. Kammer Anfangs Mai 1825, als von seiten der Regirung für das polytechnische Institut in Karlsruhe 4000 fl. gefordert – und auch genehmigt – wurden.

Damals brachten die Abgeordneten Schnetzler und Duttlinger die Bitte um 3000 fl. für ein ähnliches in Freiburg zu errichtendes Institut vor. Die Kammer trat auch fast einstimmig bei, aber die Sache kam auch jetzt nicht zur Ausführung.

Ich habe diese Angelegenheit hier namentlich deshalb ausführlicher berichtet, weil die Frage des polytechnischen Instituts später – bei den Plänen einer Aufhebung der Hohen Schule – uns wieder begegnen wird.

In das Jahr 1821 fällt die Stiftung der Gesellschaft für Beförderung der Naturwissenschaften (Naturforschende Gesellschaft) und in das Jahr 1826[1] die der Gesellschaft zur Förderung


  1. Die erste öffentliche Sitzung fand erst am 8. Februar 1827, als am Vorabend von Großherzogs Geburtstag, statt. Die Eröffnungsrede hielt Rotteck.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_163.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)