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sunderlich het sie grosse genad zu dem palmtage, und den wegen, da unser herr hin füre zu Jerusalem, den eret sie mit gepet und andacht, so sie immer peste mochte, und plumen mangerley, als sie getrauet die genhalb mers weren mer den indert in der werlt, die warff sie unserm herren entgegen, und das gewant streüet und preit es gen im, und die este der paum, die zerret sie danider, als die kint der Hebreorum, als die unserm herren erten. Da pracht sie auch für mit mangerley bereitschaft des begirlichen gepetes und mit der andacht erwarb sie, das sie unser herr von diser werlt nam an dem heiligen palm abent, und da sie sterben wolt, da sprach zu einer natürlichen swester, wann der was dennoch drey in dem closter: Du solt wissen, das ich nicht lenger in den seinen wil sein den piss an den heiligen ostertag, wo denn mein herczen lieber herr ist, da wil ich mich in sein gothait sencken, daz mein sel von ir getrencket werde ewicklich. Und da sie iczunt verscheiden wolt, da machet sie ein creücz über den convent, als sie urlaub von in nemen wolt, und dar nach hube sie ir hende auff gegen got, und sprach: In manus tuas domine commendo spiritum meum, und schide ir selige sel von irem reinen leibe, und flog zu dem, des gemachel sie wartend was an ende.

Es was an einem pfingstag, da waren die liecht in dem kor alle erloschen, und da des die küsterin innen ward, da wolt sie gan, da sie ein liecht vand, das sie die liechter enczündet. Da sah ein ander swester, das der küsterin hercze vol feüres was, und das verstunt die swester, die es da sah, daz er heilige geist der küsterinen das feüer gesendet hete, das er den zwelfpoten sant an den feürein zungen. Und da das feür als gross was, das von der küsterin hercz ging, da nam die swester, die es da sah, wunder, war umb sie das liecht nicht enprande an ir selbs herczen, und also enczundet sie das liecht von einem materglichen liechte, wann sie weste nicht, was got wunders mit ir gewürcket hete. Aber es was pillich, was got genaden an ir sel legte, wann gewan je swester grossen fleiss und ernst zu gotes lob und zu haltung des ordens, und zu allen guten dingen, der was sie eine, und dar an vol haret sie pis in den tot.

Es was auch ein swester, die hies Juta, so gar tugentlichen lebens, das sie allen betrübten leuten tröstlich was, wa mit sie kunde oder mochte. Sie het auch die miltesten hant, die je gesehen ward, mit grosser armut, wann was man ir gab durch got, das gab sie den nehsten von ir, und sie es vil notdürftiger wer gewesen. Heiliger betrachtung fleiss sie sich vor allen dingen, und die hochczeit über jar mit grosser andacht zu enpfahen und zu eren. Und gegen unsers herrn leichnam bereittet sie sich allezeit mit aller der innickeit, die sie kunde fürpringen. Und also kom sie eins mals zu so grosser herczenlich gegen dem herren, der sich selber ir zu

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Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_151.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)