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Und das lob, das die vier herren sie lerten, das was verre mer, dann die in ier synne gevahen mocht, aber was sie behabet hete, das ist auch hie geschriben, und da sie do ir lob volbrachten diser herrn, da sprach unser herr Jhesus Christus zu in: Nemt Alheiten und furt sie aus und lat sie das firmamenten klanck horen. Und da wart sie gefurt zu des firmamenten umlauf, und da von ging ein so suss don und klanck, der uber all synn was. Wann allein dar nach, da sie wider zu ir selber kome, und ir heimlich freunde zu ir komen, da sagt sie in das alles, das seiten spil, das dise werlt geleisten mocht, alles mit ein ander klungen oder alle die sussikeit, die je kein or horte, die mochten dem minsten klange nicht geleichen, das si da gehort hete, aber sunderlich was sie trostes auch da in ir sel enpfinge, das konte sie nicht auss gesprechen, wann es was uber menschlich sinne. Und da dise ubertreffenliche genad nach orden von ir heten gehort ir sunderliche freunde, da schriben sie das lob an aus irem munde allen den zu besserung, die dises gelerte lob in dem paradyss immer gehorten, und sich dester begirlicher richten in gotes lobe.

Es was auch ein gar selige swester, der nam was Heilwig, die was so heiliges lebens, das sie alle die hertikeit des ordens strenglichen hielt, und unter andern dingen das was sie XXX. jar an fleisch. Und andechtigen gepet und heiliger trachtung gab sie sich mit ganczem ernst stetiklichen, also das sie von metten uncz preim neür drei pater noster sprach, und von so getanem fleissigem ernst. Da tet ir got die genad, das sie dick hort aus irem herczen singen das aller süssest gesanck, das je gehört ward, und ward der von etwen so laut hellende, das sie in grossen sorgen was, das es die innen wurden, die umb sie weren. Der genaden, die got an sie legt, und da von so sie des selben trostes innen ward, so nam sie alles das sie umb sich vant und polet es hin und her, das ein geprochsel wurd, das imant irs heimlichen trostes innen würde. Und also kome es, das die swester in betrübde vor irem tod kom, und in der betrubde da schiede sie von dirr werlt, und dar nach kürczlich, da kam sie zu der swester ze der vor genanten Adelheiden, und sagt ir, das sie vor gotes augen were. Und das was auch wol ze glauben, wann sie kome zu ir mit ir so getaner schön, die an achte was, und sunderlich hette sie durch den rucken einen strich mit guldein buchstaben, und vorn an dem herczen ein creucz mit guldein puchstaben, und an dem striche durch den rucke da sprachen die guldein buchstaben also: Qui vult venire post me, abneget semetipsum. Da sprachen die buchstaben vorn an dem herczen: Qui mihi ministrat, me sequatur et sub etc. Und da die heilig Adelheit so wunderlich zirde sach an der seligen Heilwigen, da sprach sie: Vil liebe swester meine, mit welcher zirde hastu verdint die edeln schöne, die du durch deinen rücke hast? Da sprach sie: Das han ich von der betrubde, die ich erliden han an alle schulde,

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Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_138.jpg&oldid=- (Version vom 7.12.2018)