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einung in mein sel, und geruch sie also zu erleuhten und enzünden, das alle schedlich dinck in mir erleschet werde. Und pit dich, das mein sel geeinet werde mit dir, und auch werde gezogen zerkennen, ze versuchen, ze niessen die wunsame und zartnuss, die du pist in dem vater und in dem sun. Ich lob dich und er dich du wunnsame drivaltikeit. O selige einickeit, o unermessige ewigkeit. Herr vater, ich lob und ere dich, du da reichnest in deinem gewalt in deiner stercke, das du woltest die unterzihen in deinem zarten sun, daz er lide. Ich lob dich, o ewiger edeler sun, du da woltest erzeigen schopffen durch dich got dem vater, die er hete beschaffen dir zu einem lobe. Ich lob und ere dich, du da woltest erzeigen, wie vil du minnest got den vater in uns, das sein wunnsame gotheit mochte fliessen in uns. Ich lob und ere dich, herr Jhesu Christe, ein sun gotes des vaters, der du woletest gehorsam sein deinem vater ze leiden. Ich lob und er dich umb dein wachen umb dein[1] müden, umb dein predigen. Ich lob dich und ere dich herre, daz du woltest uns kunden, daz du hetest einen vater in dem himel. Herre Jhesu Christe, ich lob und ere dich durch alle dein leidung, die du erlitten hast von deiner kintheit biss zu dem tode des creuczes. Herre Jhesu Christe, ich lob und ere deinen tod, in dem du uns erlosest hast von dem ewigen tod, und pit dich durch deinen tod, daz du hin nemest von mir alles, daz dir missvalle an mir. Ich lob dich herr, das du pist nider geleit von dem creücz, und pit dich, daz du mich ledigest von aller anvechtung des possen veintes. Herre, ich ere dich umb dein begrebde, das du deinen reinen gotlichen leip woltest lassen gelegt werden in die erden, und die woltest verleuhten mit edelen leibe. Herre, ich bit dich durch dein heilige begrebde, daz du geruchest mein blintes hercz erleuhten. Herre Jhesu Christe, ich lob und ere dein heilige urstende, und ere dein zarte sele, die da ist ein tron der wunniklichen gotheit. Ich lob und ere dich, du da hast enpfangen also loblich die zarten menscheit, die der heilig geist dir hat angelegt. Ich sag dir danck und genad, daz du woltest dein edel menscheit erhohen in dir, und dein funf wunden woltest du nicht geben der vergessung, und die ere ich mit disem gepet. Ich lob dich, du da pist ze himel gevaren in lob und treuden und in jubilo et exultacione mit dem edeln her deiner heiligen in die ere deines vaters. Ich lob und er die ere, mit der got der vater hat geert dein menscheit, die du mit im hast gehabt, ee daz die werlt geschaffen wurde. Ich lob und ere dich wunnsamen siczenden in der ewigkeit des vaters, dem da ist gegeben der gewalt, die sterck, die barmherczikeit und das gericht. Ich lob und ere dein aussleühtende gotheit durch das liecht deiner edeln menscheit. Ich lob und ere den fluss, mit dem du erfullest himel und erden,


  1. Hs. dein dein (!).
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_136.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)