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zeichen durch in. Das was, da er das heilig creuz ob dem waser tet, das ward es unmassen guter win, das sie alle mit ein ander truncken, und danckten got. Ze einem mal sagt im bruder Albrecht, das er des selben tages dise wandlung het gesehen. Da verjach im auch der caplan, das im also wer geschehen. Vil hoher und grosser genad sagt er dem selben pruder, die er im must geloben ze versweigen. In zweien was auch allweg gar begirlich von got ze reden. So sie ein klein weil wolten siczen, das sie von minnen und von ernst ir selbes vergassen uncz an abent. Er sach auch ze einem mal, da er unsern herrn solt enpfahen in der mess, das des selben pruders geist auf dem altar was, und unsern herrn noss, und must er darben. Das selb geschah im auch dick von den swestern. Sein vil volkumen heiliges leben pracht er an sein end, da er funf und firczig jar mit grossem fleiss und mit stetem andechtigen ernst unserm herrn het gedinet auf diser hofstad. Da tet im unser herr gross genad an dem end, das man ware zeichen sach an im, die sagten gut leut fur war.

Do diss closter dennoch nicht zehen jar was gestanden, da was swester Agnes von Wehingen priorin. Da geschah in ein grosse genad. Das was, das die samnunge zu dem mal nicht mer het wann sibenzehen prot. Da mit speiset sie unser herr uncz an den funften tag, und waren ir doch mer den sechczig. Waz sol ich mer schreiben, wann die genad unsers herren, die ist warlich und scheinperlich mit diser heiligen samnunge gewesen an allen sachen. Und getar das wol mit warheit sprechen, das ich das tausent teil nit han geschriben, das der gut got diser vil seligen samnung hat gethan an hoher und an gotlicher genad.

Ein swester hiess Heilin von Gruen, die was der guten leut,[1] und was sunderlich andechtig und gedultig, und ubet vil tugent. Unser herr der trost sie auch von seiner miltikeit gutlich. Da ze einem mal da sie in einem besundern heusslein was, da kam eins und klopfet mit einem klepperlein, und tet, als es der guten leut auch wer. Da ging sie dar, und luget. Da sah sie drei jungling vor ir stan, die waren so unseglichen schon, das sie wol erkant, das es nicht menschlichs schein was, und hetten alle geleiche kleider an, und an allen dingen[2] ein ander geleich. Da gedacht sie an die heiligen drivaltikeit, als sie abraham sah, das sie einen got solt an peten, und kniet nider und petet. Da zeiget ir der milt got sein v. wunden. Da viel sie an ir lange venig, wann sie was da sicher, das es die heilig drivaltikeit was, und pat got dreier ding. Das erst was, das ir got all ir sund vergeb, das ander, das er selbs zu irem tod kom, das drit, das er ir hulff, das nimmer kein mensch von ir siech wurd. Da sie auf stund ab der venig, da sach sie neur einen mit der v. wunden zeichen. Der sprach zu ir: Du pist gewert, des du mich gepeten hast.


  1. D. i. Aussätzige.
  2. Hs. dingen an.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_124.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)