Seite:De Alemannia XXII 214.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Fallmerayer in München zu gewinnen, jedoch ohne Erfolg. Ebenso wenig glückte die Berufung Bartholds in Greifswald. Erst am 4. Dezember 1846 gelang es, den bisherigen Professor und Bibliothekar in Stuttgart, Gfrörer,[1] für den neuen Lehrstuhl zu gewinnen. – Deuber aber starb am 24. November 1850 nach zweiunddreißigjähriger Tätigkeit an der Hohen Schule.

Für historische Hilfswissenschaften war 1836 der aus der theologischen Fakultät übergetretene Schreiber angestellt worden. Ueber dessen Uebertritt zum sog. Deutschkatholizismus und die darauf erfolgte Zuruhesetzung wird unten zu sprechen sein.

Am 11. Juni 1845 starb der Professor der Botanik und Naturgeschichte, Perleb. Ein Nachfolger, der der philosophischen Fakultät angehört hätte, wurde ihm nicht gegeben. (Vgl. dagegen oben unter c.)

Im Jahr 1843 wurde ein neuer Lehrstuhl für staatswirtschaftliche Fächer errichtet, nachdem lange Verhandlungen vorangegangen waren (vgl. das Protokoll der Plenarversammlung vom 16. November 1841 und die Verhandlungen der II. badischen Kammer vom 11. August 1842). – (S. auch Buss a. a. O. S. 508 ff.) Der neue (seit 1847) Ordinarius Helferich folgte aber schon 1849 einem Ruf nach München, ohne dass bis 1852 ein ordentlicher Nachfolger ernannt wurde.

Von den schon 1830 wirkenden Lehrkräften dieser Fakultät war also 1852 auch nur noch Wetzer im Amt.

Zu keinem Resultat führten die lange andauernden Verhandlungen zwischen Universität und Regirung, bezw. Stadtbehörde und Regirung über Errichtung eines forstwissenschaftlichen Lehrstuhls, für den man schon den Forstrat Klauprecht in Karlsruhe ausersehen hatte (vgl. z. B. die Senatsprotokolle vom 17. August 1850 und die in jener Zeit geführten Verhandlungen des Stadtrats).

Nach all den genannten Veränderungen war der Stand des Lehrerkollegiums im Winter 1851/52 folgender:

theol. iur. med. phil. Fak.
Ordinarii 6[2] 6 7 7[3] 26
Extraordinarii 1 1 2
Privatdozenten 1 5 3 9
7 6 13 11 37

  1. Vgl. Bad. Biogr. I, 300.
  2. Davon einer (Werk) in den Ruhestand versetzt.
  3. Davon einer (Schreiber) im Ruhestand. [207] Unbesetzt z. Z. zwei Lehrstühle, einer für (klassische) Philologie und der für die staatswirtschaftlichen Fächer.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXII. Hanstein, Bonn 1894, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXII_214.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)