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fest, weil es im seine liebe Mutter erzälte: es ist St. Luib, dem er den andern Volksheiligen St. Habnitle auf der Waldburg beigab. Alemannia VIII 278. Die Gegend von Königseggwald, Hohentengen war für Volksüberliferungen günstiger Boden. Als Buck aber nach Aulendorf kam (1866), da zeigten im die Heinzelmännchen ganz andere Schazbehälter und zeigtens im ganz one Rückhalt, weil die alten Geister zum Voraus wißen konnten, er werde keinen Misbrauch davon machen, er werde den Schäzen ir Gewand laßen und nichts ändern und verschlechtern, was sie nicht leiden mögen. Nachdem Buck noch der Herkunft der 7 Schwaben nachgeforscht hatte, und auf Grund einer Laßbergischen Notiz zu sichern Resultaten gelangt zu sein schin (Pfeiffer-Bartschs Germania), was ich in m. Alemannisch. Sprache 1868 (Berlin) übrigens merere Jare vorher auf derselben Grundlage bewis und Buck entgangen sein muß, forschte er in Sagen nicht mer weiter nach. In Aulendorf und villeicht noch vorher kam Buck hinter die alten Mediziner und Botaniker. Theophrast Раrac. ward nach allen Seiten besonders sprachlicher ausgebeutet. Ich erhielt manche Zettel daraus. Er hatte sich sogar dessen Sprache angeeignet, was seinen Reden, die ser gesucht waren, seinen Festspeisezetteln, auch Recensionen einen eigenen Reiz verlih. Paullinis Dreckapotheke, und ein altes nach Basel gewandertes mediz. Curiosum, einst Dr. Fischers in Weingarten Eigentum, figurieren in seinen mir gegebenen Excerpten immer wider. In wie weit er sich praktisch in dise höchst merkwürdige Litteratur einließ, mag er allein am besten gewußt haben.

Neben disem Schepfen von Sprachschäzen gieng das Studium der deutschen Grammatik her, besonders des altdeutschen Sprachschazes. Durch das Aulendorfer Manuskript von Richentals Concil von Konstanz ward Buck auch auf ältere deutsche Texte gefürt. Mit warer Freude sehen wir in schon damals mit dem Plane einer Ausgabe, die heutigen Anforderungen entspricht, sich tragen, die denn auch, aber erst nach 10 Jaren im Litterarischen Verein zu Stuttgart-Tübingen erschinen ist. Schon Anfang der 70ger Jare schrib Buck in die Ulmer Verhandlungen (3. Heft S 1 ff.) über Richentals Kronik, desgleichen nach dem Erscheinen des Werkes in die Zeitschrift für Geschichte des Oberrheines. Wir sehen hieraus, daß er sein Lieblingswerk immer und immer wider hegte und pflegte, durch Nachträge vervollkommnete.

Wichtiger ist der Anfang der Flur- Orts- und Personennamen-Studien, der in Aulendorf gemacht ward. Ob schon in Hohentengen vil geschehen, weiß ich nicht. Für das große Publikum erschinen in dem Stuttgarter Blatte, wenn ich nicht irre, trug es den Namen „Volkszeitung“ eine Anzal Artikel über unsere Flurnamen с. 1866. Eine Ueberfülle von Belegen und von kundiger Deutung. Nun gieng es Schlag auf Schlag; beinahe jedes Jar brachte einschlägige Aufsäze.

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Anton Birlinger (Hrsg.): Alemannia XVI. Hanstein, Bonn 1888, Seite 283. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XVI_291.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)