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ist also so wol der Ort als die Art seines Tods noch zur Zeit niemand, als dem Allwissenden GOtt bekandt[1].


25 Einfältiges Gedicht von der Bärmutter

Ich kan nicht fürbey ein solch einfältiges Gedicht allhier zu erinnern, wie eine sich klug dünckende Frau zu Mayenfeld in Pünthen mir einmals, wider meine Natur, glaubend machen wolte, daß sie es gewiß und von warhafftem Mund gehöret, wie daß die Bärmutter einer am Bach schlaffenden Frauen zum Maul heraus gekrochen, sich in den Bach gebadet, und wie ein Mäußlein in aller Eyl wider zu dem Munde eingekrochen sey, daß von allem die Frau nichts empfunden hatte, welchem aber der darbey gesessene Hirt zugeschauet, und es ir hernach referirt. Ebenso wenig als warhafftes an disem Märlein ist, so wenig ist es auch möglich, daß den Weibern die Bärmutter biß an den Halß kriechen könne.

Joh. Jac. Bräuners Thesaurus Sanitatis oder Schatz menschlicher Gesundheit. Frankf. a. M. 1732 S 262.


26 Das Holderstöckle

Unterhalb des Hochgerichts, begrenzt von dem sog. Schultheißentäle auf Wurmlinger (Tuttlingen) Markung, ist ein uraltes Holderstöckle, das man nicht austilgen kann, trozdem die Leute es immer wider heraushacken. Es soll etwas damit gewesen sein. In der Ebene zwischen Rottenburg und Kiebingersteg ist der Holderstock, der ebenfalls unausrottbar und bei dem einst eine Schlacht geschlagen werden solle.


27 Glockenfund

Nicht weit von Herbertingen, mitten in dem obern Donauriede, ligt ein auffallend runder Hügel, der Bettelbühl genannt. Da soll einst ein Schloß gestanden haben. Die Kirchenglocken von Herbertingen seien daselbst herausgegraben worden.

Mündlich.



  1. Die Gebrochne Macht der Finsternuß, oder Zerstörte Teuflische Bunds und Buhl-Freundschafft mit den Menschen: Das ist Gründlicher Bericht, wie und welcher Gestalt die abscheuliche und[WS 1] verfluchte Zauber-Gemeinschafft mit den Bösen Geistern angehe; wie diselbe zu- und fortgehe; Ob, und auf was Art und Weise sie widerum zergehe, und denen Teufflischen Bunds-Verwandten, aus dem äussersten Seelen-Verderben wider geholffen werden könne; Allen Heyl- und Gnaden-begirigen, und vom leydigen Satan schändlich-berückten und verstrickten Seelen zum notwendigen Unterricht und Heylsamer Widerkerung, beschriben, und mit vilen merckwürdigen alten und neuen Erzehlungen, wie auch einigen Kupffer-Bildern ausgezieret von Gottlieb Spizeln, Pfarrern zu St. Jacob in Augsburg. Augsburg, In Verlegung Gottlieb Göbels Seel. Wittib. Gedruckt bey Jacob Koppmacher 1687.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: uud
Empfohlene Zitierweise:
Anton Birlinger (Hrsg.): Alemannia XI. Marcus, Bonn 1883, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XI_044.gif&oldid=- (Version vom 31.7.2018)